Nebolus Hochschule Fulda

Die Nebolus-Rallye an der Hochschule Fulda

Studentin Emma wird seit drei Tagen vermisst. Selbst ihre beste Freundin und Kommilitonin Lara weiß nicht, wo sie steckt und was mit ihr passiert ist. Emma ist zu mehreren Veranstaltungen nicht erschienen und auch Pia und Jasper aus dem Studiengang wissen nicht, wo sie ist und wie es ihr geht. Lara macht sich Sorgen um Emma und bittet um Hilfe, Emma zu finden. Dies war die Ausgangslage für rund 100 Erstsemesterstudierende des Fachbereichs Gesundheitswissenschaften der Hochschule Fulda am 17. Oktober 2023 als sie bei der Suche nach Emma das Beratungs- und Unterstützungsangebot der Hochschule kennenlernten. Bei der dreieinhalbstündigen Rallye suchten die Rallyeteilnehmenden 15 Stationen auf und rund um den Campus der Hochschule auf.

GESUNDHEITSTHEMA

Mentale Gesundheit, studienspezifische Belastungs- und Stresssituationen

SETTING

Hochschule Fulda

RALLYEORGANISATION

Nebolus-Projektteam

VERANTWORTLICHE

Nebolus-Projektteam

ZEITRAUM

Oktober 2023

Einblicke in die Rallye

Nachdem die Studierenden erste Hinweise erhielten, wo sich Emma aufgehalten haben könnte, führten diese Spuren zu verschiedenen Stationen auf und rund um den Campus der Hochschule Fulda. An sieben der Stationen kamen die Studierenden so in Kontakt mit Mitarbeitenden der unterschiedlichen Fachstellen der Hochschule. An den weiteren Stationen trafen sie teilweise auf studentische Hilfskräfte, die sie vor kleine Aufgaben stellten, um den QR-Code der Station und somit eine nächste Nachricht von Emma zu erhalten. Auf diesem Weg erfuhren die Studierenden Stück für Stück Emmas Geschichte und Beweggründe für ihr Abtauchen: Durch Belastungen im Studienalltag aber auch darüber hinaus, befindet sich Emma in einer schwierigen Phase, die ihr einige Sorgen bereitet. Emma bedrücken finanzielle Sorgen im Studium, psychische Belastungen durch den hohen Arbeitsaufwand und das Gefühl der Einsamkeit inmitten ihrer Kommilitonen. Hinzu kommt, dass plötzlich ihre Oma Pflege benötigt und auch sie mit anpacken muss. Emma weiß, dass es nicht so weitergehen kann und sucht Unterstützung. An den Stationen der Rallye erfahren die Rallyeteilnehmenden, welche Unterstützung Emma bei den Anlaufstellen erhalten hat, um ihre Situation zu meistern.

Welche Einrichtungen haben sich beteiligt?

Bei 11 von 15 Stationen der Rallye handelt es sich um Angebote von Fachstellen der Hochschule, die den Studierenden offenstehen. Weitere 4 Stationen waren an öffentlichen Plätzen auf oder um den Campus gelegen. Im Rahmen der Rallye konnten so Angebote folgender Fachstellen durch Mitarbeitende vor Ort vermittelt werden: Selbstlernzentrum, StuKo-Büro/Projekt MoBeS, Schreibwerkstatt, Mensa, Psychosoziale Beratung für Studierende, Hochschulsport, Zentrale Studienberatung. Die Fachstellen haben sich im Voraus unterschiedliche Programmpunkte für die Interaktionen mit den Erstsemsterstudierenden überlegt, bei denen sie ihre Angebote, eingebettet in die Story um Emmas Verschwinden, vermitteln können. So kamen die Rallyeteilnehmenden in ungezwungener Atmosphäre in Kontakt mit den Mitarbeitenden der jeweiligen Stationen.

Zudem wurden bei der Rallye auch Stationen ohne Betreuung durch Mitarbeitende aufgesucht, sodass den Studierenden diese als potentielle Anlaufstellen vermittelt wurden. Diese waren das Studierendenwerk Gießen, die Beratungsstelle Studieren mit Behinderung/chronischer Erkrankung sowie das Familienbüro. Das Nebolus-Team betreute selbst weitere vier Stationen, welche die Schwerpunkte Gesundheitskompetenz, Bewegung und Recherche fokussierten.

Übersicht Stationen

Wie liefen die Vorbereitungen?

Das Nebolus-Projektteam der Hochschule Fulda übernahm die Rallye-Organisation. Etwa drei Monate vor dem Rallyetag wurden erste Ideen für die Rallye teamintern ausgetauscht. Zwei Monate vor dem Rallyetag wurden die Planungen konkretisiert und es wurde Kontakt mit potentiell teilnehmende Fachstellen der Hochschule aufgebaut. Mit diesen wurde dann über den weiteren Verlauf der Planungen Kontakt gehalten und es wurden drei Planungstreffen mit den teilnehmenden Fachstellen organisiert, die online stattfanden. Dabei wurde vorweg geklärt, ob die einzelnen Fachstellen am Rallyetag durch Mitarbeitende besetzt werden konnten oder ob die Station ohne persönliche Interaktion eingeplant werden musste.

In den Online-Treffen fanden alle inhaltlichen Abstimmungen statt: Es wurden sowohl die Inhalte der Story rund um Emma und Lara als auch die Interaktionen mit den Studierenden an den einzelnen Stationen besprochen. Für diese Treffen ließ das Projektteam den Mitarbeitenden der Fachstellen verschiedene Materialien zur Ideenfindung zukommen (diese Materialien erhalten Sie alle Rallye-Organisatoren einer Nebolus-Rallye auf Anfrage). Diese Dokumente konnten die jeweiligen AkteurInnen bis zur nächsten Sitzung bearbeiten und im Anschluss mit dem Projektteam als auch mit den anderen Fachstellen teilen und besprechen. Das Projektteam der Hochschule Fulda stand den Mitarbeitenden der Fachstellen, die am Rallyetag die Stationen betreuen sollten während der gesamten Planungsarbeiten beratend zur Seite. Auf Basis der geplanten Interaktionen bei den Fachstellen konnten dann die Sprachnachrichten der Storyvorlage „Das verschwundene Mädchen“ angepasst werden. Bei einem letzten Treffen eine Woche vor Rallyestart wurden letzte organisatorischen Einzelheiten zum Rallyetag und offene Fragen besprochen.

Wie wurden die Rallye-Teilnehmenden angesprochen?

Für die Campusrallye wurden Erstsemesterstudierende des Fachbereichs Gesundheitswissenschaften per E-Mail kontaktiert. Die Rallye fand im Rahmen der Einführungswoche statt, bei welcher die Campusrallye zeitgleich mit einem weiteren Programmpunk angeboten wurde. Daher wurden alle Erstsemesterstudierenden des Fachbereichs zufällig zur Teilnahme an einem der beiden Programmpunkte zugelost. In einer weiteren Mail wurden die Studierenden über ihre Zulosung und Details zum jeweiligen Programmpunkt informiert. Studierende, die der Campusrallye zugelost wurden, aber nicht an der Rallye teilnehmen konnten, wurden gebeten, sich per E-Mail bei dem Projektteam abzumelden. Bei dem Mailkontakt mit den Studierenden wurde das Konzept von Nebolus bereits grob skizziert und darum gebeten, vor dem Rallyetag die Nebolus-App herunterzuladen und den Rallyecode zur Campusrallye einzugeben.

Wie lief die Umsetzung?

Am 17.10.2023 um 13 Uhr fanden sich die Studierenden in einem Hörsaal des Campus ein, wo sie vom Nebolus-Projektteam begrüßt wurden und nochmals der Ablauf der Rallye vorgestellt wurde – ohne Inhaltliches zu den Stationen zu verraten. Bereits am Eingang erhielten alle Studierenden sogenannte Rallyekarten auf denen unter anderem eine Gruppennummer vermerkt war. Auf diese Weise wurde eine zufällige Gruppeneinteilung in Kleingruppen zu je 3-5 Personen unter den rund 100 Rallyeteilnehmenden vorgenommen.

So wurden insgesamt etwa 25 Kleingruppen gebildet, die jeweils unterschiedliche Laufwege zu den Stationen erhielten. Dies war notwendig, um zu vermeiden, dass zu viele Gruppen zeitgleich dieselbe Station aufsuchten und es so zu langen Wartezeiten an den Stationen gekommen wäre. Nach der rund 20-minütigen Einweisung im Hörsaal starteten die Rallyeteilnehmenden mit ihrer zugelosten Gruppe in die Rallye.

Die Mitarbeitenden der Fachstellen hatten sich im Vorfeld mit der Story von Emma und Lara vertraut gemacht und auch während der Interaktion immer wieder Bezug darauf genommen, sodass Brüche zwischen der Rahmenhandlung und den Aktivitäten vor Ort vermieden wurden. Nach Abschluss der Interaktionen oder dem Auffinden der nicht betreuten Stationen, erhielten die Teilnehmenden den einzuscannenden QR-Code und konnten dadurch eine nächste Nachricht von Emma freischalten. Durch das Abschließen der 15. Station endete die Rallye für jede Gruppe. Das bedeutet, dass die Kleingruppen eigenständig die Rallye durchliefen und beendeten, somit also kein gemeinsames Abschlusstreffen vorgesehen war.  Im Vorfeld wurde an die Rallyeteilnehmenden wie auch die Fachstellen kommuniziert, dass die Rallye spätestens um 17 Uhr enden werde. Alle Gruppen konnten die Rallye jedoch, bedingt durch die räumliche Nähe der Stationen auf dem Campus, innerhalb der zur Verfügung stehenden Zeit beenden. Bereits gegen 16 Uhr hatte ein Großteil der Kleingruppen die Rallye beendet.

Wie waren die Rückmeldungen?

  • Die Eindrücke des Nebolus-Projektteams vom Rallyetag waren überwiegend positiv. Ein großer Teil der Studierenden schloss die Rallye vollständig ab und lernte dadurch die Angebote und Strukturen der Hochschule Fulda kennen.
  • Die Mitarbeitenden der Fachstellen berichteten von großer Neugier und Motivation der Rallyeteilnehmenden. Insbesondere die Möglichkeit innerhalb eines so kurzen Zeitraums einer großen Anzahl an Studierenden die Angebote zu vermitteln wurde mehrfach positiv hervorgehoben.
  • Die zufällig zugelosten Kleingruppen arbeiteten meist gut an den Stationen zusammen, tauschten sich teilweise rege aus und lösten die Aufgaben gemeinsam als Teams.
  • Die Möglichkeiten der Verstetigung der Rallye zu Semesterbeginn wurden und werden aktuell an der Hochschule diskutiert.
  • Rückmeldungen von Studierenden zeigten ebenso das Potential auf, die Nebolus-App noch weiter zu optimieren.
  • Im Rahmen der Campusrallye wurden über eine Online-Befragung unter anderem die Meinungen der Teilnehmenden zur Campusrallye sowie zur Nebolus-App eingeholt. Die Auswertung der Daten dauert noch an und wird zu gegebener Zeit an dieser Stelle mitberücksichtigt.